Blühwiesen richtig anlegen und pflegen
Klatschmohn, Wiesensalbei, Margeriten und Co. - mit regionalem Wildblumen-Saatgut kann man mit wenig Aufwand ein wahres Bienenparadies anbauen und sich bei warmen Sonnenstunden am Gewusel erfreuen!
Wildblumen brauchen nicht viel
Wildblumen bevorzugen nährstoffarme und magere Standorte. Da solche Flächen heutzutage seltener geworden sind, wird der Boden vor der eigentlichen Aussaat noch ausgemagert. Dazu wird die Vegetation entfernt inklusive der Wurzeln in der Erde.
Das Beimischen von Sand oder Kies erhöht den Blüherfolg, wird aber eher für kleine Standorte empfohlen. Eine vorherige Bepflanzung mit Starkzehrern wie Sonnenblumen oder Kürbissen sorgt für zusätzlichen Nährstoffentzug. Wenn das alles nicht möglich ist, kann man das Saatgut dennoch auch auf nähstoffreichen Flächen ausbringen – wichtig ist jedoch die bisherige Vegetation möglichst zu entfernen, da diese sonst die jungen Blumen schnell überwuchert.
Wildblumen sanft austragen
Die Aussaat sollte frostfrei, idealerweise zwischen April und Juni erfolgen. Manche Mischungen können aber auch über die ganze Wachstumsperiode hinweg ausgesät werden. Die Samen werden bei feuchter Witterung ausgebracht und leicht angedrückt, um den Kontakt zur Erde zu fördern. Bei Bedarf geht das auch mit einer Rasenwalze. Die Fläche möglichst immer feucht halten. Nach zwei bis drei Wochen erscheinen die ersten Keimlinge.
Bienenfreundliche Pflegetipps
Gemäht wird die bienenfreundliche Wildblumenwiese frühestens Ende Juni bis Mitte Juli. So sind alle Pflanzen ausgereift, die Samen ausgefallen und eine Bienenweide konnte entstehen. Die Mahd sollte sehr früh am Tag oder spät am Abend erfolgen, da Bienen meist um die Mittagszeit aktiv sind. Den Schnitt noch einige Tage liegen lassen, damit die Samen abfallen können.
Größere Flächen abschnittsweise mähen, so können sich die Bienen und anderen Insekten in die nicht-gemähten Bereiche zurückziehen und finden immer Blüten vor.
Es reicht jedoch auch nur ein Schnitt im Herbst. Hierdurch können – gerade für Gemeinden und Unternehmen – Kosten, die sonst durch das häufige Mähen von Rasenflächen anfallen, gesenkt werden.
Wenn dazu noch Teile der Wiese am Ende des Jahres verblüht stehen bleiben dürfen, bieten die verdorrten Stängel den Insekten die Möglichkeit zur Überwinterung und erhöhen so die positive Wirkung der Wiese auf die Biodiversität.