Hecken und Sträucher richtig pflanzen und pflegen
Mit der richtigen Pflege werden aus kleinen Pflänzchen kräftige Hecken, an denen sich alle erfreuen können.
Sie wollen einen neuen bienenfreundlichen Lebensraum erschaffen? Blühende Hecken, Sträucher und Obstbäume sind dafür ideal. Dieser Beitrag zeigt ihnen, worauf sie achten müssen.
Vorbereitung ist alles!
Vor dem Einpflanzen sollte man die kleinen Sträucher und Bäume für etwa 30 Minuten in einen mit Wasser gefüllten Kübel stellen. Falls wurzelnackte Sträucher nicht sofort eingepflanzt werden, diese in lockerer Erde einschlagen, sodass Wurzelstock und Triebansatz bedeckt sind, leicht festdrücken und gut einwässern. Außerdem sollen die Pflanzentriebe vor dem Einpflanzen um etwa ein Drittel ihrer Länge eingekürzt werden. Beschädigte Wurzelteile werden entfernt und kräftige Wurzeln etwas zurückgeschnitten.
Nimm‘ den Spaten zur Hand!
Bei Sträuchern reicht es, mit einem kräftigen Spatenstich ein Erdloch auszuheben. Je nachdem, wie dicht die Hecke sein soll, kann der Pflanzabstand zwischen 1 und 1,5 Metern betragen. Für Bäume benötigt man ein Erdloch von etwa ½ Meter Durchmesser und 40 Zentimeter Tiefe. Außerdem ist für diese eine größere Fläche notwendig: etwa 3 bis 5 Meter sollten rundum freistehen. Die Erde kann durch Zugabe von Humus oder Kompost verbessert werden.
Einpflanzen der Gehölze
Die Pflanzen nicht zu tief einpflanzen, da sich die Erde noch etwas senkt. Bei Bäumchen soll die Veredelungsstelle etwa 10 Zentimeter über dem Boden bleiben. Gleichzeitig wird an der Wetterseite ein Pflock zur Stütze befestigt. Den Baum binden Sie mit Bindematerial in Achterschlingen fest. Anschließend die Löcher mit dem Erdaushub ausfüllen und leicht festdrücken. Eine kleine Mulde rund um den Stamm sorgt dafür, dass sich Wasser sammeln kann. Am Schluss die Pflanzen noch kräftig eingießen - fertig!
Wie werden die Sträucher kräftig?
Im ersten Jahr nach dem Einpflanzen müssen die Sträucher noch regelmäßig gewässert werden, besonders im Frühling und Sommer. Der Bereich direkt um die Pflanze sollte frei von Bewuchs gehalten werden. Wenn das Gehölz später zu hoch oder breit werden sollte, kann man es noch problemlos einkürzen. Empfohlen wird dafür der Spätwinter.
Hecken weiter denken
Forschungen haben gezeigt, dass der Bereich rund um eine Hecke ebenfalls wichtig für die Artenvielfalt in der Hecke ist. Hier bietet sich ein Heckensaum aus einer Wildblumenwiese rund um die Hecke an. (Hier erklären wir, wie Sie eine Blumenwiese anlegen und pflegen). Außerdem kann der Lebensraum Hecke mit stehendem und liegenden Totholz, bewusst offen gehaltene Erd- und Sandflächen, Stein- und Laubhaufen oder Wasserstellen weiter aufgewertet werden. Für die Biodiversität bringen solche Maßnahmen einen echten Boost.
Und was ist mit den Bäumchen?
Für jungen Bäume gelten dieselben Pflegetipps wie für die Heckensträucher. Zusätzlich kann man hier mit dem richtigen Schnitt die Stammhöhe und Krone festlegen. Nach der Pflanzung misst man die gewünschte Stammhöhe ab und rechnet noch fünf Knospen dazu, diese werden die Krone bilden. Knapp darüber schneidet man ab und bricht am Stamm alle Knospen weg.
Stammhöhen
- Buschbaum: 80-100 Zentimeter
- Halbstamm: 120-140 Zentimeter
- Hochstamm: 180-220 Zentimeter
Die richtige Krone aufsetzen
Aus der obersten Knospe wird der Leittrieb als Verlängerung des Stammes. Aus den unteren 4 Augen entwickeln sich die Seitenäste. Im nächsten Frühjahr müssen die Äste bei Kernobst (Apfel, Birne) um die Hälfte, bei Steinobst (Kirsche, Zwetschke) um zwei Drittel eingekürzt werden knapp über den außenstehenden Knospen.