Bauern und Bienen - ein starkes Team!

Bauern und Bienen sind nicht nur ein starkes Team, sondern auch unverzichtbar füreinander. Die Landwirtschaft leistet einen maßgebenden Teil zur Artenvielfalt.

Der Winterraps stellt für die Bienen eine wichtige Nahrungsquelle dar.

Wozu braucht die Landwirtschaft Bienen?

In Niederösterreich sind viele landwirtschaftlich bedeutende Kulturen auf die Bestäubung durch Honigbienen und andere Insekten angewiesen. Dazu zählen Feldfrüchte wie Sonnenblume, Senf, Buchweizen, Raps und viele Kleearten sowie Obstarten wie zum Beispiel Apfel, Kirsche, Marille, Brombeere, Himbeere, Ribisel, Erdbeere und auch Gemüsearten wie Kürbis, Tomaten, Bohnen und Gurken.

Neben den Honigbienen erfüllen aber auch zahlreiche andere bestäubende Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge, Fliegen und Käfer die Bestäubung dieser Pflanzen.

Was machen Bäuerinnen und Bauern für Bienen?

In Niederösterreich gibt es rund 230.000 ha Fläche mit blühenden Kulturen. Um diese Flächen kümmern sich Landwirte.

Die Nahrung für Bienen stellen alle Pflanzen, die Nektar und/oder Pollen liefern, dar. Sie werden auch als Bienenweidepflanzen oder kurz „Bienenweide“ bezeichnet. Mit dem Anbau von verschiedenen Blütenpflanzen legt der Bauer einen wichtigen Grundstein für eine ausreichende Nahrungsversorgung, denn für Bienen ist ein vielfältiges Pollenangebot während des gesamten Bienenjahres wichtig.

Auf welchen Flächen bieten Bäuerinnen und Bauern den Bienen Heimat?

Neben den Äckern und Wiesen befinden sich auch oft wenig genutzte Bereiche wie Hecken, Böschungen und Raine. Diese werden von Bauern gepflegt und können für Honigbienen sehr wichtige zusätzliche Nahrungsquellen sein.

In Hecken bieten Weiden, Hasel, Akazien, Schlehen oder Dirndl als Frühblüher bereits ab März die ersten Pollen- und Nektarquellen. Am Saum von Hecken oder Rainen liefern Blumen und blühende Kräuter das ganze Jahr ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot. Wenn Obstbäume, Raps, Sonnenblumen und Linden blühen, ist für ausreichend Nahrung gesorgt.

Im Spätsommer liefert der Wald ein Angebot an Honigtau. In Ackerbauregionen ist es im Juli und August wichtig, dass auf Brachen, Blühflächen und Zwischenfrüchten, die eigens nach der Ernte im Sommer angelegt werden, Kleearten und andere Pflanzen blühen. Für Bienen gut geeignete Blühpflanzen am Acker sind beispielsweise Phacelia (Bienenweiden), Buchweizen und viele andere mehr.

Bienen können 6 bis 7 km weit fliegen. Der „wirtschaftlichste" Flugbereich befindet sich aber zwischen 0,5 und 1 km. Je weiter die Strecken sind, die Bienen zurücklegen müssen, um Pollen und Nektarquellen zu erreichen, umso mehr Energie müssen sie aufwenden. Daher ist es umso wichtiger, dass Landwirte die wenig genutzten Bereiche den Bienen als Nahrungsquelle zur Verfügung stellen.

Was ist das Umweltprogramm ÖPUL?

Im Rahmen von ÖPUL, dem Österreichischen Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft, wird eine umweltschonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen unterstützt. In Niederösterreich nehmen aktuell rund 24.000 Betriebe an diesem Umweltprogramm teil. Das sind über 90 % der niederösterreichischen Betriebe.

Im Rahmen von ÖPUL verpflichten sich Landwirtinnen und Landwirte freiwillig zum Schutz der Umwelt und zum Erhalt der Landwirtschaft. Dadurch erhalten sie finanzielle Unterstützung. Das Umweltprogramm bietet ihnen den Anreiz, Umweltleistungen, die über gesetzliche Auflagen hinaus reichen, auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben umzusetzen.

Das aktuelle Umweltprogramm setzt folgende Schwerpunkte:

  • Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt, auch in Natura 2000-Gebieten und in Gebieten, die aus naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen benachteiligt sind
  • Verbesserung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Umgangs mit Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln
  • Verhinderung der Bodenerosion und Verbesserung der Bodenbewirtschaftung
  • Verringerung der aus der Landwirtschaft stammenden Treibhausgas- und Ammoniakemissionen
  • Förderung der Kohlenstoffspeicherung und -bindung in der Land- und Forstwirtschaft
  • Förderung der Innovation, der Zusammenarbeit und des Aufbaus der Wissensbasis in ländlichen Gebieten

Zur Erreichung der Ziele werden insgesamt 24 spezielle Maßnahmen im ÖPUL angeboten, an denen Landwirtinnen und Landwirte teilnehmen können. Die mit den Maßnahmen verbundenen Aufwendungen bzw. Ertragsentgänge werden dem Bewirtschafter abgegolten.

In Summe dient das ÖPUL somit nicht nur der Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Landwirtschaft und der Kulturlandschaft, sondern fördert ebenso die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes und begegnet der in der Gesellschaft zunehmenden Nachfrage an Umweltdienstleistungen.